Mehrtagesfahrt 2018
Odenwaldklub Hardheim wanderte im Waldecker
Upland
Am Sonntag den 24. Juni starteten 43 Wanderer des
Odenwaldklubs Hardheim zu ihrer diesjährigen Wanderfahrt ins „Waldecker Land“,
einer Region im westlichen Nordhessen, an der Grenze zu Nordrhein Westfalen. Das
Ziel war das „Waldhotel“ in Willingen. Der Ort Willingen ist durch den Biathlon
Sport und durch die größte Großschanze der Welt, der Mühlenkopfschanze, bekannt
geworden.
Das erste Ziel auf der Hinreise war die Burgruine Münzenberg an der
A45 gelegen.
Schon von weitem ist die Silhouette mit ihren beiden runden
Bergfrieden zu sehen. Die Burgruine zählt zu den bedeutendsten romanischen
Burganlagen Deutschlands.
Nach dem einstündigen Rundgang durch die Burganlage
ging es weiter, über Marburg und Korbach nach Willingen.
Mit seiner
idyllischen Lage am Waldrand macht das „Wald Hotel Willingen“ seinem Namen alle
Ehre. Das Hotel liegt auf ca. 700m Meereshöhe am Willinger Hausberg, dem
Ettelsberg, und erlaubt einen herrlichen Ausblick auf den Ort Willingen und
seine faszinierende Mittelgebirgslandschaft.
Am Montagmorgen starteten drei
unterschiedliche Leistungsgruppen zu ihren Wanderungen. Ein erfahrener örtlicher
Wanderführer, Hans Görtzen, führte die erste Gruppe über eine Strecke von 18 Km
zur „Hochheide Hütte“, wo eine Rast, bei guter Bewirtung eingelegt wurde.
Das
Mittelgebirgsklima hat auf den kargen Böden der Gegend in Höhenlagen über 700m
eine Heide mit eigener Prägung entstehen lassen – die Hochheide. Die Hochheiden
sind bedeckt von einem dichten Teppich von Heidekraut. Dazwischen, zur Freude
der Wandergruppe, immer wieder große Flächen mit Blaubeeren, die sich alle gern
schmecken ließen. Der Boden wird regelmäßig „geplackt“, um seine nährstoffarme
Struktur zu erhalten. Dabei wird der Bewuchs über dem Boden abgeschnitten, das
Schnittgut entfernt und der Bewuchs verjüngt.
Die Wanderung war für alle ein
besonderes Erlebnis, zumal der örtliche Wanderführer die Gruppe immer wieder auf
die schöne, artenreiche Flora und Fauna hinwies. Da gab es die
unterschiedlichsten Orchideen Arten und Fingerhüte in den verschiedensten Farben
zu entdecken. Der Rückweg führte an der Mühlenkopfschanze vorbei - deren Ausmaße
alle in Erstaunen versetzte - zum Ausgangspunkt zurück.
Die zweite Gruppe
unter Führung von Peter Köhler wanderte einen etwas kürzeren Weg über den
Köhlerpfad zur Schutzhütte „Große Grube“, von dort oberhalb der Großschanze zum
Waldlehrpfad bei der Ortschaft Stryck. Dort erfuhren die Wanderer etwas über die
Entstehung der unterschiedlichen Waldtypen, die Anpflanzung verschiedener
Baumarten, das Leben im Totholz und der Köhlerei.
Die 18 Nichtwanderer
erkundeten auf eigene Faust den Ort Willingen.
Besonderes Interesse erregten
die Vielfallt der schönen Geschäfte und Cafés
Als erstes wurde die
katholische Pfarrkirche St. Augustinus mit ihren vielfarbigen Fenstern besucht.
Der Kurpark mit seiner Kneipanlage war das nächste Ziel. Von dort ging es zur
Hauptstraße mit seinen vielen schönen Cafés, die zur Einkehr aufforderten. Die
Gruppe entschloss sich im „Pfandkuchenstüble“ Rast einzulegen. Von dort wurde
der größte Teil der Gruppe vom hoteleigenen Bus zurücktransportiert. Eine kleine
Gruppe suchte noch das „Don Camillo“, eine zum Restaurant umgebaute alte Kirche,
auf. Die besondere Atmosphäre der Kombination aus Kneipe, Restaurant und Café
hat in Willingen längst Kultstatus erreicht.
Am Dienstag, nach einem
ausgiebigen Frühstück, machten sich wieder alle Teilnehmer auf, die Umgebung zu
erkunden.
Der „Hans“ wie er von seiner Wandergruppe genannt werden durfte,
fuhr mit seinen 13 Wanderern zunächst mit dem Bus nach Usseln, einem kleinen
Nachbarort, von wo aus man zur Diemelquelle, zu eine 16Km langen Tour aufbrach.
Auf halben Weg kehrte man zur Mittagsrast in die Graf-Stollberg-Hütte ein, die
direkt an der Landesgrenze zu NRW liegt und von der Diemelquelle nur wenige
Meter entfernt ist. Der Rückweg führte unterhalb der Mühlenkopfschanze zurück
nach Willingen.
Alle anderen Teilnehmer fuhren mit der Ettelsbeg-Seilbahn auf
den Willinger Hausberg in 838m Höhe.
Viele wollten den Ausblick vom
Hochheideturm mit seiner verglasten Aussichtplattform genießen. Leider war es so
nebelig, dass man kaum weit sehen konnte.
Angesagt war nunmehr ein Rundgang
um den Bergsee, dessen Wasser im Winter zur Erzeugung von Kunstschnee genutzt
wird. Manch Wanderer begab sich auch auf den Kyrillpfads; einen 300m langen
Lehrpfads, an dem sich die Folgen des Orkans von 2007 noch heute deutlich
ablesen lassen. Die Natur wird sich hier selbst überlassen. Von einer kleinen
Aussichtsplattform aus konnte man sich einen Überblick über das bizarre
Naturschauspiel – umgeknickte, zersplitterte, entwurzelte Bäume mit ihren
riesigen Wurzeltellern –verschaffen.
Später verzog sich der Nebel und die
Wanderer genossen den schönen Nachmittag auf der Sonnenterasse des
Hotels.
Mittwoch war ein Ausflug in die nahegelegen „Hansestadt“ Korbach und
zum Edersee geplant.
Auf der Fahrt nach Korbach unterquerte der Bus den
Viadukt, eine 294 Meter lange Talbrücke, die heute noch für den Eisenbahnverkehr
genutzt wird - eines der Wahrzeichen von Willingen. Bei der Konstruktion handelt
es sich um eine Bogenbrücke, deren höchster Punkt etwa 31 Meter über dem Tal
liegt.
In Korbach wurde die Gruppe von zwei Stadtführerinnen erwartet, die
mit interessanten Informationen und vergnüglichen Geschichten über die
historische Altstadt die Wandergruppe kurzweilig unterhielten. Besichtigt wurde
u.a. die St. Kilianskirche, Teile der historischen Stadtbefestigung und viele
alte Bürgerhäuser mit ihren hervorragend restaurierten Fachwerken.
Nach der
Besteigung des Tyllenturms, hatte man, bei herrlichem Sonnenschein, einen
grandiosen Blick über die Stadt, mit seinen Wehranlagen, den Kirchen und dem
mittelalterlichen Rathaus mit der Rolandfigur, dem Wahrzeichen der
Hanse.
Weiter ging es zum Edersee, wo bei angenehmen Temperaturen, die
zweistündige Rundfahrt bei Kaffee und Kuchen genossen wurde, mit Blick auf das
sich oberhalb des Sees befindliche Schloss Waldeck, deren älteste Teile auf das
13. Jahrhundert zurückgehen.
Am vorletzten Tag des Aufenthalts im „Waldecker
Upland“ war eine gemeinsame Planwagenfahrt geplant. Dazu wanderten die meisten
unter Führung von Peter Köhler in den 9 Km entfernten Nachtbarort Usseln. Über
den Ortsteil Stryck, an der Schießanlage des Biathlonstadions vorbei, ging es
zur Wilke Mühle, einem Reiterhof. Nach einem ausgiebigen Mittagessen mit
Akkordeonmusik, ging es mit drei Planwagen hinauf in das obere Diemeltal;
entlang am Heidegebiet „Kahler Pön“, zur Diemelquelle. Bei Kaffee und Kuchen vom
Backblech und herrlichsten Sommerwetter genossen die Wanderer den letzten
Nachmittag im „Waldecker Land“.
Der Abend hatte noch eine Überraschung
bereit. Zum krönenden Abschluss gab es noch eine Tombola mit vier Preisen. Der
Hauptpreis war ein Tagesreise für zwei Personen an den Rhein. Brigitte Schmid
war die Glückliche.
Am Freitag nahmen alle wehmütig vom Willingen und seinem
Waldhotel Abschied.
Die Abschlussrast wurde in der Klosterschänke auf dem
Engelberg in Großheubach gemacht.
In diesem Sinn allen Wanderern ein
herzliches „Frisch auf“
Bilder der Mehrtagesfahrt 2018
Odenwaldklub Hardheim e. V.
Vorstand Andrea Kaiser
Schloßstr. 4
74736 Hardheim
Tel. 06283 - 1216
Link zum Gesamtklub: www.odenwaldklub.de
Dunja Zimmermann, Telefon 06283 - 227887